Robert Zeller: „Mit unseren Softwarelösungen helfen wir EVUs den Herausforderungen gerecht zu werden“

Dez 11, 2023 | Advertorial, Bahnindustrie, Interview

Robert Zeller

Robert Zeller

Produktmanager | Boom Software AG

Die Instandhaltung ist von entscheidender Bedeutung, um nicht nur die Sicherheit und Effizienz, sondern auch die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs zu gewährleisten. Die Digitalisierung hat in diesem Bereich transformative Möglichkeiten eröffnet.

Ein Experte, der diese Schnittstelle von Bahntechnologie und Digitalisierung bestens versteht, ist Robert Zeller, Product Manager bei Boom Software. Mit seiner tiefgreifenden Bahnexpertise und langjährigen praktischen Erfahrung bringt er einen einzigartigen Einblick in die bedeutende Rolle der Fahrzeuginstandhaltung im modernen Schienenverkehr.

Eisenbahn.Blog: Wo liegt für EVUs die größte Herausforderung, wenn es um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb der Fahrzeuge geht?

Robert Zeller: Die übergeordneten Ziele, den Schienenverkehr weiter auszubauen, kosteneffizient zu agieren und leistbare Lösungen anzubieten, bedingen, dass die EVUs ihre Kapazitäten und Verfügbarkeiten steigern müssen. Dabei müssen sie jedoch nicht nur im Sinne der Wirtschaftlichkeit agieren, sondern im Rahmen der für sie geltenden Regelwerke – wie der Entity in Charge of Maintenance – auch einen sicheren Betrieb gewährleisten.

Mit unseren Softwarelösungen helfen wir Bahnunternehmen dabei, beiden Herausforderungen gerecht zu werden, denn sie bewirken einerseits eine Produktivitätssteigerung und unterstützen anderseits auch bei der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Dies gelingt uns, indem nicht nur Software-Knowhow, sondern auch jahrelange Bahn-Expertise in unsere Softwareprodukte fließen.

Ein gutes Beispiel, wie neue digitale Entwicklungen Eisenbahnverkehrsunternehmen unterstützen können, sind die von uns kürzlich gelaunchten Lösungen „ControlCenter“ und „Störmelde-App“, die es den Mitarbeitenden im ausführenden Betriebsdienst ermöglichen, Störungsmeldungen mit Fahrzeugbezug und allgemeine betrieblich relevante Meldungen einfach zu managen und auch unkompliziert mit dem Asset-Manager zu teilen.

Eisenbahn.Blog: Sie haben soeben das Boom ControlCenter erwähnt, um betrieblich relevante Meldungen zu managen. Können Sie uns das etwas näher erklären?

Robert Zeller: Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, kann ich die Funktion des ControlCenters am besten anhand eines Beispiels erklären. Am besten gleich die Funktion in Zusammenhang mit der Störmelde-App. Angenommen der Triebfahrzeugführer stellt eine Beschädigung fest: Das könnte ein rein optischer Fehler wie ein beschädigter Sitz oder auch eine wirklich sicherheitsrelevante bzw. betriebsbehindernde Störung sein.
Der Triebfahrzeugführer kann dann über die Störmelde-App mit Hilfe einer Meldungsvorlage ganz einfach eine fahrzeugbezogene Störungsmeldung inklusive Fotos absetzen.
Diese Schadensmeldung landet dann beim ControlCenter-Manager und in weiterer Folge auch beim Asset-Manager, dem die Meldung als korrektive Instandhaltung angezeigt wird. Der Asset-Manager kann daraufhin eine Werkstattabstellung planen.

Hervorzuheben ist, dass der aktuelle Status der abgesetzten Meldung während des ganzen Prozesses von den beteiligten Mitarbeitern einsehbar ist und nach Behebung der Störung auch ein Feedback an den Meldungsersteller erfolgt. Durch den Fahrzeugbezug kann außerdem sichergestellt werden, dass auch nachfolgende Kollegen einsehen können, welche Störungsmeldungen für das betreffende Schienenfahrzeug abgesetzt wurden.

Eisenbahn.Blog: Wo sehen Sie für ein Bahnunternehmen die zentralen Vorteile bei der Nutzung des Boom ControlCenter?

Robert Zeller: Das ControlCenter verbessert die fachbereichsübergreifende Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Fahrbetrieb und den Mitarbeitern in den betriebssteuernden Stellen sowie in der Instandhaltung erheblich. Wesentlich dabei ist, dass die Meldungen effizient erfasst werden können und gebündelt an einer Stelle zusammenlaufen. Damit gehen keine Meldungen mehr verloren und können strukturiert und transparent gemanagt werden. Bei der Konzipierung der Lösung war uns besonders wichtig, dass das System bzw. eingehende Meldungen für die Benutzer:innen stets übersichtlich bleiben.

Neben der Effektivitäts- und Effizienzsteigerung im Meldungserfassungs- und Entstörungsprozess bildet das ControlCenter auch die Grundlage für kontinuierliche Verbesserungsprozesse. So können die eingehenden Meldungen die Basis für Schwachstellen- und Fehleranalysen sein.

Eisenbahn.Blog: In der Instandhaltung ist vor allem richtlinienkonformes Arbeiten für die Unternehmen enorm wichtig. Inwiefern kann hier diese Softwarelösung „ControlCenter“ unterstützen?

Robert Zeller: Das ControlCenter und die Störmelde-App stellen einen durchgängigen, ECM-übergreifenden Erfassungs- und Entstörungsprozess sicher. Der Meldungsersteller kann direkt bei der Erfassung einen fahrzeugserien- oder fahrzeugkomponentenbezogenen Störungscode zuordnen. Damit entsteht eine qualifizierte Störungsmeldung, die umgehend dem Asset-Manager zugestellt werden kann.
Mit diesen Informationen können Störungsanalysen einfacher durchgeführt werden. Diese Informationen sind die Basis für eine Reihe von Managementprozessen in der Instandhaltung, die auf messbare Kennwerte angewiesen sind.

Eisenbahn.Blog: Welche Anforderungen gibt es an meine Systemlandschaft bzw. brauche ich bereits Softwarelösungen von Boom, um das ControlCenter in meinem EVU implementieren zu können?

Robert Zeller: Grundsätzlich wurde das ControlCenter so konzipiert, dass eine Meldungserstellung auch ohne Asset-Management-System erfolgen kann. Unternehmen, die zusätzlich unsere Rail Asset-Lösung im Einsatz haben, haben jedoch den Vorteil, dass die erforderlichen Stammdaten daraus nahtlos übernommen werden und die Störungsmeldungen automatisiert an das Asset-Management-System übermittelt werden. Um von den durchgehenden Prozessen von der Meldungserstellung bis zur Störungsbehebung profitieren zu können, werden die Statusinformationen aus unseren Systemen an das ControlCenter zurückgemeldet.
Wenn Rail Asset nicht eingesetzt wird, können die relevanten Stammdaten beispielsweise aber auch im Rahmen eines Customizings über eine Schnittstelle übernommen werden.

Detailliertere Informationen zum Boom ControlCenter und zur Störmelde-App können auf der Website von Boom Software nachgelesen oder per E-Mail an railexperts@boomsoftware.com angefordert werden.

Weitere Interviews