Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben sich auf die bevorstehenden Wintermonate vorbereitet, um einen reibungslosen Bahnverkehr trotz Schnee und Kälte zu gewährleisten. Mit einem Arsenal an High-Tech-Geräten, einer gut durchdachten Infrastruktur und erfahrenem Personal versuchen die ÖBB sicherstellen, dass ihre Fahrgäste auch in der kalten Jahreszeit sicher und pünktlich ans Ziel kommen.
Wenn die Meteorologen starke Schneefälle und Kältewellen ankündigen, stehen die ÖBB-Mitarbeiter:innen bereit, um die rund 5.000 km Streckennetz und mehr als 1.000 Bahnhöfe sowie zahlreiche Anlagen betriebsbereit zu halten. Der Einsatz von Datenbanken und geographischen Informationssystemen unterstützt dabei die Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Erneuerung von Schutzbauten.
Die ÖBB investieren jährlich rund 40 Millionen Euro in den Winterdienst, der von 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern österreichweit durchgeführt wird. Zu den beeindruckenden Zahlen gehören 205 km Lawinen- und Steinschlagschutz, die österreichweit auf ihre Wintertauglichkeit kontrolliert werden, sowie die Überwachung von 4.750 Hektar Fels- und Böschungsflächen und die Bewirtschaftung von 3.370 Hektar Schutzwäldern.
High-Tech gegen Schneemassen:
Ein zentrales Element im Kampf gegen Schneemassen ist die Hochleistungsschneeschleuder der ÖBB. Mit beeindruckenden 1.000 PS und einem Gewicht von 77 Tonnen kann sie bis zu 15.000 Tonnen Schnee pro Stunde beseitigen. Diese Schneeschleuder, die auch mit Weichenheizungen ausgestattet ist, bewältigt spielend Schneehöhen von bis zu 1,5 Metern und erreicht eine Eigenfahrtgeschwindigkeit von bis zu 100 km/h.

Neue Wege im Lawinenwarndienst:
Die ÖBB setzen nicht nur auf Technologie, sondern auch auf innovative Methoden im Lawinenwarndienst. Durch den Einsatz einer neuen Systematik wird eine standardisierte und nachvollziehbare Beurteilung der Lawinengefahren bundesweit sichergestellt. Automatisierte Aufzeichnungen von Wetterdaten, Schneedeckenanalysen und Lawinenlageberichten ermöglichen eine einheitliche Grundlage für die Arbeit der zehn ÖBB-eigenen Lawinenkommissionen.
Wetterwarnungen für sicheren Bahnverkehr:
Um den Betrieb das ganze Jahr über sicherzustellen, betreiben die ÖBB 54 Wetterstationen, darunter 22 Hochgebirgswetterstationen. Diese liefern zeitgerechte und streckenspezifische Wetterwarnungen. Drei neue Wetterstationen wurden in der aktuellen Wintersaison in Hermagor, Rosenbach und Penk installiert, um die Vorhersagen weiter zu verbessern.
Trotz modernster Technik erfordert der Winterdienst auf der Schiene aber auch viel fleißige Hände, denn gewisse Bereiche wie Weichen oder auch Bahnsteigdächer müssen bei Bedarf händisch vom Schnee befreit werden.