Österreich: Größtes Bahninfrastruktur-Paket für den Umstieg auf die klimafreundliche Bahn wird weiter umgesetzt

Okt 22, 2022 | Infrastruktur, Innovation, Personenverkehr

Die ÖBB können das größte Bahninfrastruktur-Paket aller Zeiten trotz herausfordernder Rahmenbedingungen auch weiterhin stabil umsetzen. Der aktuell beschlossene Rahmenplan 2023-2028 des Bundesministeriums für Klimaschutz sichert eine Investitionssumme von rund 19 Milliarden Euro in den nächsten sechs Jahren und damit die Umsetzung zahlreicher Ausbau-Projekte. Damit bleiben die ÖBB auf Kurs und ermöglichen langfristig noch mehr Menschen den Umstieg auf die umweltfreundliche Bahn.

Folgen Sie uns auf Twitter und LinkedIn!

Mit dem Rahmenplan 2023-2028 können wir wesentliche Aspekte des aktuellen Regierungsprogramms im Bahnbereich weiter vorantreiben. Zusammen mit den geplanten Angebotsausweitungen und dem Erfolg des Klimatickets leisten wir damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität.

Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler

Trotz schwierigen Umfeldes haben die ÖBB den auf allen Ebenen laufenden Bahnausbau planmäßig vorangetrieben. Das macht uns auch in Krisenzeiten zu einem stabilen Partner und verlässlichen Mobilitätsanbieter für die Verkehrswende von morgen. Dank gebührt der Bundesregierung, der es trotz hoher Energiepreise, Engpässe bei Lieferketten, allgemeiner Teuerung, hoher Inflation und geopolitischen Krisen gelungen ist, die Umsetzung des schon bisher ambitionierten Bauprogramms finanziell abzusichern“, betont ÖBB CEO Andreas Matthä.

Die Zeitpläne der Projekte wurden dem aktuellen Stand der Projektentwicklung angepasst und fortgeschrieben. Damit ist es sogar möglich, weitere wichtige Schwerpunkte im Rahmenplan zu verankern.

Auch neue Schwerpunkte abgebildet

Im Vergleich zum Rahmenplan 2022-2027 wird in den kommenden sechs Jahren noch stärker in den (Um-)Bau von barrierefreien Bahnhöfen investiert werden. Die ÖBB können damit ihr Ziel, den Zugang zur Bahn einfach und bequem – also möglichst barrierefrei – zu gestalten, weiter vorantreiben.

Auch im Gütertransport ist für die kommenden Jahre ein steigendes Interesse zu erwarten, mehr Verkehr auf der Schiene abzuwickeln. Gründe dafür sind unter anderem eine Novelle im Abfallwirtschaftsgesetz und ein überarbeitetes Fördersystem für Anschlussbahnen an Unternehmen. Um die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür weiter zu optimieren, wurden im Rahmenplan 2023-2028 unter anderem Mittel für die Errichtung und Anpassung von Güter-Ladestellen vorgesehen.  So wird der Umschlag von Transporten zwischen Straße und Schiene noch attraktiver.

Im Großraum Wien wird zusätzlich in die Errichtung von Park&Ride- und Bike&Ride-Angeboten investiert, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.

Erste Erfolge bald für Reisende spürbar

Während für einige Infrastrukturvorhaben die Finanzierung wichtiger Planungsgelder weiter gesichert bleibt (etwa für den selektiv zweigleisigen Ausbau der Laaer Ostbahn und der Nordwestbahn oder den zweigleisigen Ausbau der Strecken Herzogenburg – St. Pölten und Tulln – Tullnerfeld), sind andere Projekte aus dem Rahmenplan bereits fertiggestellt oder werden heuer fertig, sodass Reisende unmittelbar von dem umfassenden Ausbauprogramm profitieren. Dazu zählen unter anderem die Modernisierung der Haltestelle Hard-Fußach, die Gesamtfertigstellung des Ausbaus Steindorf bei Straßwalchen – Neumarkt am Wallersee oder die Elektrifizierung der Strecke Klagenfurt – Weizelsdorf.

Konstant weitergegangen wird der Weg sowohl bei den Großprojekten entlang der Südstrecke als auch bei den Regionalbahnen. Die geplanten Attraktivierungen und Elektrifizierungen sind nach wie vor auf Schiene. Auch im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung sind maßgebliche Investitionen vorgesehen, um weiterhin einen effizienten und sicheren Eisenbahnbetrieb zu gewährleisten. Dazu zählen unter anderem die Weiterentwicklung der elektronischen Stellwerke oder die Aufrüstung des Zugsicherungssystems auf ETCS (European Train Control System). Die automatisierte Betriebsführung ermöglicht eine Ausweitung der Kapazitäten und die Optimierung von Pünktlichkeit und Sicherheit.

Einzelne Projekte entflochten

Zu Anpassungen kommt es bei der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Schaftenau – Knoten Radfeld. Diese orientiert sich auch an der aktualisierten, vorgesehenen Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels (voraussichtlich im Jahr 2032) und ist nun im Jahr 2034 vorgesehen. Die Übergangsphase von zwei Jahren kann durch die Kapazitäten der Bestandstrecke abgedeckt werden.

Beim viergleisigen Ausbau der Weststrecke im Großraum Linz kommt es durch Anpassungen an die aktuellen Projektentwicklungen zu einer Entflechtung der einzelnen Projekte. Aufgrund der Verfahrenslage beim Ausbau Linz – Marchtrenk (Einsprüche zum Eisenbahnrechtlichen sowie Naturschutzrechtlichen Bescheid werden aktuell vom Bundesverwaltungsgericht geprüft) wurde die geplante Inbetriebnahme auf 2030 angepasst. Das Projekt Marchtrenk – Wels läuft planmäßig. Dem nachgelagert kann aufgrund der gegenseitigen betrieblichen Abhängigkeiten die viergleisige Durchbindung der Weststrecke zwischen Linz Kleinmünchen und der Ostseite des Linzer Hauptbahnhofs erst im Nachgang, bis 2032, realisiert werden.

Investitionen auch in erneuerbare Energie

Parallel zum Rahmenplan wollen die ÖBB Bis zum Jahr 2030 rund eine Milliarde Euro in erneuerbare Energien investieren. Damit sollen zusätzliche 280 GWh aus den ÖBB-eigenen Wasserkraftwerken sowie Photovoltaik- und Windkraftanlagen erzeugt werden. Neben der Energiegewinnung aus Wasser- und Windkraft gewinnt der umweltfreundliche Solarstrom immer mehr an Bedeutung. Insgesamt betreiben die ÖBB derzeit in ganz Österreich 45 Photovoltaikanlagen auf Betriebsanlagen und Freiflächen. Damit werden aktuell rund 10.000 MWh grüner Strom produziert. Weitere Anlagen in ganz Österreich sind geplant, um den Eigenerzeugungsanteil aus erneuerbaren Energien zu steigern. Zudem errichten die ÖBB auch innovative Pilotprojekte auf der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur wie z.B. Photovoltaikmodule als Bauelemente bei Fahrradunterständen oder Bahnsteigdächern. Die ÖBB sind damit klarer Vorreiter bei der Realisierung der Stromerzeugung aus Solarenergie.

Diesen Artikel auf Social Media teilen:

Ähnliche Artikel