Kann ein Startup die Bahn zuverlässiger machen?

Sep 2, 2019 | Infrastruktur, Innovation

Der Verkehrsträger Bahn mit seiner flächendeckenden Infrastruktur ist natürlich sehr anfällig für äußere Einflüsse, wie Hitze, Schnee, Sturm oder Unwetter. Viele Verspätungen und Zugausfälle sind die Folge. Ein Startup möchte jetzt Abhilfe schaffen und durch eine innovative Lösung die Zuverlässigkeit der Bahn steigern. 


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Die Zuverlässigkeit der Bahn ist in Gefahr 

Eine große Gefahr stellen umfallende Bäume dar, die Gleise blockieren, Oberleitungen beschädigen oder auf Züge fallen und somit die Fahrzeuge beschädigen und Fahrgäste gefährden. Gerade in Zeiten von Klimaveränderungen, Wetterextremen und einem häufigeren Auftreten von Unwettern leidet die Zuverlässigkeit der Bahn. Somit ist einerseits der Frust der Fahrgäste und Frachtkunden groß, andererseits entstehen für den Infrastrukturbetreiber enorme Kosten. 
Das Startup Live EO möchte hier nun Abhilfe schaffen und durch eine digitale Lösung die Zuverlässigkeit verbessern. 

Betreiber von wichtigen Infrastrukturen, wie Schiene, Stromleitungen oder Pipelines, müssen mit einem sehr aufwendigen Verfahren die Vegetation entlang der Strecken kontrollieren. So müssen Fachleute die Wälder überprüfen und aufbauend darauf werden morsche, alte oder zu hohe Bäume gefällt. Bei einer Streckenlänge von 33.400 Kilometern in Deutschland (DB Netz) oder 4.850 Streckenlänge in Österreich (ÖBB Infrastruktur) beansprucht dies viel Zeit und Personaleinsatz. 

So funktioniert´s 

Live EO möchte den Prozess vereinfachen sowie kostengünstiger gestalten. 
Es geht darum, Sattelitenbilder zu analysieren und somit Gefahren zu erkennen. So lassen sich gefährliche Bäume oder Erdrutsche in der Nähe von Infrastrukturanlagen erkennen. 
Die Bilder stammen von Satelliten-Diensten wie Planet.com oder Copernicus. 

Quelle: Twitter Live EO

Mithilfe von Algorithmen werden kleine Veränderungen erkannt und Risiko-Analysen durchgeführt. Aufbauend darauf werden Streckenabschnitte grün, gelb oder rot gekennzeichnet. 

Darauf aufbauend werden automatisiert Missionsprofile für Drohnen und Inspektions-Teams zur weiteren Datengewinnung und Beseitigung der Risiken erstellt. 

Die Erfassung der aktuellen Situation an den kritischen Punkten und die Zusammenführung der Daten erfolgt automatisch in der Cloud. Der Clou: Durch den selbstlernenden Algorithmus können Risiko-Modelle stetig verbessert werden. 
Durch diese Auswertung sowie die dazugehörige App können der Personaleinsatz und die Forstarbeiten zielgenau geplant werden. 

Ein Startup mit Konkurrenz 

2018 wurde die GmbH mit Sitz in Berlin gegründet und heute hat das Unternehmen bereits 22 MitarbeiterInnen. 
Die Deutsche Bahn oder Energienetzbetreiber wie E.ON oder 50 Hertz Elia Group wurden schnell Kunden des Startups. 

Aber Live EO ist nicht das einzige Unternehmen in diesem Bereich. Capella Space aus den USA spezialisiert sich, zum Beispiel, auf Infrastruktur Monitoring und Iceye aus Finnland auf radargestützte Beobachtung. 

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