Der öffentliche Verkehr, vor allem die Bahn, gewinnt immer mehr an Bedeutung und wird für moderne Städte immer wichtiger.
Auch die Bahnindustrie, sprich die Industrie, die hinter der modernen und immer effizienteren Technik steht, wächst somit und ist ein äußerst wichtiger Wirtschaftsmotor.
Ein Unternehmen, das zu den bekanntesten Herstellern zählt und bereits jahrzehntelange Erfahrung auf der Schiene hat, ist Bombardier.
Ich habe mir das Unternehmen und einige seiner Produkte in Österreich angesehen und den Produktionsstandort in Wien besucht.
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Bombardier – ein internationaler Industriekonzern
Neben dem Flugzeugbau, wo Bombardier vor allem für den Learjet bekannt ist, produziert man für den ganzen Globus Straßenbahnen und Züge.
Das Unternehmen wurde vor knapp 80 Jahren, im Jahr 1942, von Joseph-Armand Bombardier gegründet. Begonnen hat man übrigens mit der Produktion von Schneemobilen 😉
Heute beschäftigt das kanadische Unternehmen in den 4 Geschäftsbereichen Transportation, Business Aircraft, Commercial Aircraft sowie Aerostructures & Engineering Services über 69.500 Mitarbeiter.
Bombardier hat seinen Hauptsitz in Montreal und erwirtschaftete im Jahr 2017 einen Umsatz in der Höhe von 16,2 Milliarden US-Dollar.
Bombardier Transportation ist mit 63 Entwicklungs- und Produktionsstandorten in 27 Ländern vertreten .
Der Unternehmensbereich Transportation bietet ein breites Portfolio, beginnend mit verschiedenen Industrieprodukten über moderne Transportsysteme, Traktionsmotoren, Drehgestelle bis hin zu U-Bahnen, Straßenbahnen und Hochgeschwindigkeitszügen.
Diese Sparte allein erwirtschaftete im Jahr 2017 8,5 Milliarden US-Dollar und hat eine Mitarbeiterzahl von etwa 40.000.
Produktionsstandort Wien
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Die weltweite Unternehmenszentrale von Bombardier Transportation befindet sich in Deutschland, aber auch in Österreich, genauer gesagt in Wien, befindet sich ein wichtiger Produktionsstandort.
Wien ist das Kompetenzzentrum für Straßenbahnen.
Mit einem Exportanteil von 80 % sind die in Österreich gebauten Straßenbahnen unter anderem in Palermo, Toronto, Brüssel und Blackpool unterwegs. Natürlich wird hier auch für den Heimatmarkt produziert und so sind in Linz und Innsbruck bereits Bims aus dem Hause Bombardier unterwegs und auch Wien ist vor Kurzem mit der neuen Flexity Straßenbahn gefolgt.
Reparaturen von Straßenbahnen oder Generalüberholungen von Drehgestellen werden ebenfalls am Standort Wien durchgeführt, wo etwa 500 MitarbeiterInnen beschäftigt sind.
Ich selbst konnte mir den Produktionsstandort gemeinsam mit dem Bombardier Österreich Geschäftsführer Christian Diewald ansehen und sehr interessante Eindrücke und Einblicke gewinnen.
Zum Abschluss hat mir Christian Diewald noch ein kleines Geschenk überreicht, nämlich ein Modell der neuen Wiener Bim?.
Der Geschäftsführer von Bombardier Österreich, Christian Diewald, ist auch auf Twitter!
Zukunft Bahn bei Bombardier
Bombardier ist ein starker internationaler Player und trotzdem ist man am österreichischen Markt eher unbekannt beziehungsweise schwach vertreten. Das ändert sich jetzt, denn einige der modernsten Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr in Österreich kommen von dem kanadischen Hersteller.
So zum Beispiel die neue Wiener Straßenbahn, die Flexity Bim.
Die Wiener Linien haben 119 Stück davon bestellt und wollen damit die Leistungsfähigkeit und den Komfort im Wiener Öffi-Netz auf ein neues Niveau heben. Die Fahrzeuge sind barrierefrei mit einer Einstiegshöhe von 215 Millimeter und haben mit einer Breite von 2,4 Metern und einer Länge von 34 Metern eine Kapazität von 211 Fahrgästen. Die neue Bim überzeugt durch ein modernes, sehr ansprechendes Design und ist somit auch ein tolles Aushängeschild für eine moderne Stadt wie Wien.
Nach 4.000 Testkilometern ist die erste Flexity seit 5. Dezember 2018 in Wien im Einsatz. [note]
Vgl.: https://www.wienerlinien.at/eportal3/ep/bvContentView.do?contentTypeId=1001&contentId=4202660&programId=74577&channelId=-47186 zugegriffen am 10.02.2019 [/note]
Schon vorab konnten Leser der Tageszeitung Kurier die neue Bim testen. Das Urteil fiel auf jeden Fall positiv aus. Besonders hervorgehoben wurde, dass das Fahrzeug sehr geräumig wirkt und auch ein ruhiges Fahrverhalten sowie einen angenehmen Geräuschpegel aufweist. Außerdem sind auch die bequemen Sitze sehr beliebt. [note]
Vgl.: https://kurier.at/chronik/wien/kurier-leser-stellen-flexity-bim-gutes-zeugnis-aus/400340962 zugegriffen am 8.02.2019 [/note]
Innsbruck modernisiert seine Straßenbahnflotte ebenfalls und bekommt 20 neue Flexity Straßenbahnen geliefert.
Aber nicht nur im urbanen Verkehr tut sich einiges, auch im Nah- und Regionalverkehr kann Bombardier mit seinen Produkten überzeugen.
So kommt das jüngste Mitglied der ÖBB Familie, der neue Talent 3 Cityjet, vom kanadischen Zugbauer.
Ich konnte mir den Zug gemeinsam mit Christian Diewald und dem Leiter des Nah- und Regionalverkehrs der ÖBB, Klaus Garstenauer, bereits auf der InnoTrans 2018, ansehen.
Wir waren alle sichtlich von dem neuen 104,5 Meter langen Triebzug begeistert, der mit bis zu 160 km/h unterwegs sein wird.
Weil immer mehr
Menschen Ihre Alltagswege mit der Bahn zurücklegen, war die Intention der
Produktplanung, die Fahrzeit zur Erlebniszeit zu machen. Dies ist definitiv
gelungen!
Durch die bauchige Form des Talent 3 und die breiten Übergänge zwischen den
Wagen ergibt sich ein sehr angenehmes und großzügiges Raumgefühl.
Die Komfortsitze mit verstellbaren Rückenlehnen sowie Arm- und Fußstützen
tragen zu einem angenehmen Aufenthalt im Zug bei.
Eine redundante Klimaautomatik für höchste Zuverlässigkeit und deutlich mehr
Platz für Fahrräder, Kinderwagen und Gepäck sowie barrierefreie Einstiege bei
allen Türen machen das Reisen mit dem Zug angenehm und unkompliziert.
Pro Wagen gibt es 2 WCs, davon ist jeweils eines barrierefrei und bietet
genügend Platz, um beispielsweise mit einem Rollstuhl zu reversieren.
Das Fahrzeug hat bis zu 304 Sitzplätze und 53 Fahrradstellplätze.
Aufgrund seiner Mehrsystemfähigkeit kann der Zug auch in Italien und der Schweiz fahren, somit ein großer Schritt für den grenzüberschreitenden Nahverkehr in Europa. Eingesetzt wird der Zug ab Juni diesen Jahres und wird in den nächsten Jahren in Tirol, Vorarlberg und Südtirol für die ÖBB unterwegs sein.
Der Rahmenvertrag, den die ÖBB mit Bombardier geschlossen haben, ermöglicht die Anschaffung von bis zu 300 Fahrzeugen.
Bombardier ging auch bei einer Ausschreibung der Wiener Lokalbahnen als Sieger hervor. Es wurden 18 neue Fahrzeuge des Typs TW500 bestellt und 16 weitere können von den Wiener Lokalbahnen zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen werden.
Für die WLB sind diese neuen Fahrzeuge enorm wichtig, um die Barrierefreiheit zu steigern, sowie einen dichteren Takt und mehr Komfort bieten zu können. Für das Unternehmen selbst geht es natürlich auch ganz stark um Effizienz und gute Lauffähigkeit. [note]
Vgl.: https://www.wlb.at/eportal3/ep/contentView.do/pageTypeId/71526/programId/71482/contentTypeId/1001/channelId/-49927/contentId/4202541 zugegriffen am 15.02.2019 [/note]
Bombardier ist mit seinen Produkten aber nicht nur im Personenverkehr, sondern auch im Güterverkehr vertreten.
Die Wiener Lokalbahn Cargo setzt nämlich die 187 TRAXX Lokomotive im Gütertransport ein. Das besondere an dieser 86 Tonnen schweren und 5.600 kW starken Lok ist die Last-Mile-Funktion. Man hat hier einen Dieselmotor für nicht elektrifizierte Nebenstrecken oder Verschubbereiche. Ein wichtiges Tool für Güterbahnen, um konkurrenzfähig zur Straße zu sein.
Bombardier Transportation ist ein breit aufgestelltes Unternehmen in der Bahnindustrie und ein starker Innovationsmotor für die Mobilitätsbranche.
Auch Bombardier Transportation ist auf Twitter zu finden!
Was haltet Ihr von Bombardier und den Produktneuheiten, seid Ihr schon mit einem oder anderen neuen Fahrzeug unterwegs gewesen?
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