Die Deutsche Bahn (DB) hat mit dem Bau eines der modernsten und klimafreundlichsten Instandhaltungswerke für ICE-Züge in Europa begonnen. Am ehemaligen Güterbahnhof in Dortmund-Hafen wurde der symbolische Spatenstich früher als geplant gesetzt. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von über 400 Millionen Euro soll einen bedeutenden Schritt für die Infrastruktur und den Bahnverkehr in Deutschland markieren.
Frühzeitiger Baubeginn für wachsende ICE-Flotte
Das neue Werk entsteht im Kontext des Sanierungsprogramms S3 der Deutschen Bahn, das darauf abzielt, die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs zu verbessern. Die ICE-Flotte wird bis 2030 von derzeit rund 410 auf 450 Fahrzeuge wachsen. Das Werk in Dortmund soll ab 2027 bis zu 17 Züge täglich warten, reinigen und reparieren, mit einem Schwerpunkt auf den ICE-Modellen 4, 3 und 3neo.
„Das neue Werk entsteht buchstäblich im ICE-Tempo“, sagte Dr. Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr der DB, während der Veranstaltung. Die frühe Fertigstellung sei ein Beweis für die Effizienz und das Engagement aller Beteiligten.
Modernes Werk setzt Maßstäbe in Klimaschutz und Technologie
Das ICE-Werk in Dortmund-Hafen wird vollständig klimaneutral betrieben. Zu den technischen Highlights gehören eine Geothermie-Anlage mit einer Leistung von rund 5.000 MWh jährlich und eine Photovoltaik-Anlage auf 8.500 Quadratmetern, die mehr als die Hälfte des Energiebedarfs deckt. Zudem werden 28.000 Quadratmeter Dachfläche begrünt – eine Fläche, die etwa vier Fußballfeldern entspricht.
Diese Maßnahmen unterstreichen das Bestreben der DB, die Nachhaltigkeit ihrer Infrastruktur zu verbessern. Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte die Bedeutung des Projekts: „Ein klimaneutraler Fernverkehr über die Schiene ist für Deutschland entscheidend. Die Investition in dieses Werk zeigt die Innovationskraft und die Bedeutung Nordrhein-Westfalens als Drehkreuz.“
Stärkung der Region: 500 neue Arbeitsplätze und wirtschaftlicher Aufschwung
Mit dem neuen ICE-Werk schafft die DB in Dortmund bis zu 500 neue Arbeitsplätze, darunter auch zahlreiche Ausbildungsstellen. Dies sei ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen, das bereits jetzt das Bundesland mit den meisten Fernverkehrswerken der DB ist. „Das Werk steht für die Innovationskraft unserer Stadt und schafft Arbeitsplätze – ein Meilenstein, auf den wir stolz sein können“, erklärte Dortmunds Bürgermeister Norbert Schilff.
Zahlen und Fakten zum ICE-Werk Dortmund-Hafen
Das neue Werk umfasst eine 480 Meter lange, viergleisige Werkstatthalle sowie moderne Behandlungs- und Abstellanlagen. Zu den zentralen Nachhaltigkeitsmaßnahmen gehören:
- Geothermie-Anlage mit einer Kapazität, die dem Energieverbrauch von 2.400 Haushalten entspricht,
- Photovoltaik-Anlage auf 8.500 Quadratmetern,
- Begrünte Dachflächen auf 28.000 Quadratmetern.
Diese Anlagen tragen maßgeblich dazu bei, die Wartungsarbeiten an den Zügen klimaneutral zu gestalten.
Bedeutung für die Deutsche Bahn und die Zukunft des Bahnverkehrs
Das ICE-Werk in Dortmund-Hafen ist ein zentraler Bestandteil der langfristigen Strategie der Deutschen Bahn, die Qualität und Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs in Deutschland zu verbessern. Es soll nicht nur die Instandhaltungskapazitäten erweitern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.